Aktionsgruppe www.puure-huus.ch Bulletin Nr. 46
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Bitte entschuldigen Sie, dass das heutige Bulletin recht
umfangreich ausfällt. Es lohnt sich aber sicher, betreffend Praxislabor und
Fahrtauglichkeit der Senioren politisch auf dem Laufenden zu sein und die
eigene Meinung jetzt und an der richtigen Stelle anzubringen! Später die Faust
im Sack zu machen hilft nichts!
Nehmen Sie dringend zur
"Qualab" Stellung! Investieren Sie jetzt Zeit für Ihr Praxislabor!!!
In der Schweizerischen
Aerztezeitung Nr. 24 fand ich folgenden Artikel von Dr. L.-F. Debétaz von Lausanne. Mir scheint, dass wir nun sofort
einen Sturm der Entrüstung auslösen müssen , nach dem 30.6.06 ist es nämlich zu
spät! Offensichtlich machen uns wieder Technokraten ohne jeden Praxisbezug
Auflagen, die die Führung eines Praxislabor so gut wie verunmöglichen!
Kontrollen der
Laborqualität: Die Qualab hält für die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte
unliebsame Ueberraschungen bereit!
Alle praktizierenden Arztinnen
und Ärzte, die in ihrer Praxis über ein Labor verfügen, werden den neuen Richtlinien
unterstellt, welche die Schweizerische Kommission für Qualitätssicherung
im medizinischen Labor (QUALAB) für die interne Qualitätskontrolle in unseren
Labors erarbeitet hat. Diese Richtlinien wurden am 1. Juli 2005 veröffentlicht
und können auf der Website http://www.qualab.ch/IQK.htm abgerufen werden. Bis zum 30. Juni 2006 können Bemerkungen und
Änderungsvorschläge zu diesen Richtlinien angebracht werden. Anschliessend
wird die endgültige Fassung erarbeitet. Ich empfehle Ihnen dringend, sich
mit diesen Richtlinien zu befassen. Wie Sie feststellen werden, sind die
Richtlinien für die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte mit erheblichen Mehrkosten,
einer unakzeptablen Häufigkeit von Kontrollen und einem grossen Verwaltungsaufwand
verbunden.
Die Mehrheit der
Betroffenen, d.h. der praktizierenden Ärztinnen und Ärzte mit einem Praxislabor,
scheint von diesem Richtlinienentwurf keine Kenntnis zu haben. Aus diesem Grund
möchte ich Sie über diesen Entwurf informieren. Damit sollen Sie die
Möglichkeit haben, in Kenntnis der Sachlage vor dem 30. Juni 2006 - d. h. vor
dem Abschluss der «Vernehmlassung» - individuell oder gruppenweise bei der
Qualab zu intervenieren. Ich empfehle allen betroffenen Fachgesellschaften,
bei der erwähnten Kommission eine offizielle Stellungnahme einzureichen und zu
verlangen, dass der Entwurf überarbeitet und auf die Realität der Praxismedizin
abgestimmt wird. Denn die Anliegen der Kommission scheinen mit dieser Realität
nur sehr wenig zu tun zu haben.
Hier das Schreiben von Kollege
Debétaz (*.doc) als Ideenspender für Ihre eigene Mitteilung.
Hier mein eigenes Schreiben (*.doc) als zweite
mögliche Vorlage für Ihre Mitteilung.
Schreiben Sie Ihre Meinung also noch heute
an qualint@qualab.ch, damit wir klar zum Ausdruck bringen, dass
wir diesen Unsinn nicht akzeptieren können!
BFU: ein Leserbrief wirbelt Staub auf
und entblösst technokratischen Unsinn...
Auf den
Text von Info Flash 22 erhielt ich unter anderen folgende Reaktionen von
Kollegen:
Recht
hast Du! Mein Vater sollte wegen einer schweren On-Off Parkinson Erkrankung nicht
mehr autofahren auf Anraten des Hausarztes, des Neurologen und von mir.
Was
hat das Strassenverkehrsamt entschieden? Nach einer Probefahrt zu einer für ihn
guten Zeit entschieden der Prüfer und der mitfahrende Verkehrsmediziner, er
fahre gut und dürfe sein Billet behalten !!!
Die
Verkehrsmediziner sind ein feiger Haufen, wehe, wenn diese das Sagen haben
werden. Sogar bei den Blinden und Tauben sind sie erstaunlich grosszügig,
offenbar ist das Autofahren ein unveräusserliches Recht und geht der Sicherheit
vor.
Dr. med. Stephan Meyer
FMH allgemeine Medizin
8048
Zürich
Danke für Deine sehr klare und richtige Stellungnahme. Ich war 9 Jahre lang
Bezirksarzt-Adjunkt und musste die Busschauffeure untersuchen. Nachdem
ich das Amt abgegeben hatte, durfte ich dieselben Prüfungen nicht mehr
durchführen, weil ich nun dafür nicht mehr qualifiziert bin!!!
FMH allgemeine Medizin
Rosengartenstr. 5
8805 Richterswil
Den Text mit diesen Reaktionen habe ich dann an alle Zeitungen gesandt. Er wurde in der Zürichseezeitung und in der Aerztezeitung abgedruckt. Irgendwie gelangte der Text auch ans BfU (Bundesamt für Unfallverhütung). Ich erhielt von Herrn Dr. phil. Uwe Ewert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Forschung, einen Brief und eine 70 seitige "Pilotstudie". Ich habe das Elaborat gelesen und möchte Ihnen meinen Antwortbrief (*.doc) nicht vorenthalten.
Den kompletten Schriftwechsel (*.pdf) finden Sie auch im Anhang.
Ich werde Sie über den weiteren
Schriftwechsel auf dem Laufenden halten.
Endspurt vor den Sommerferien -
"Ja zur Wahlfreiheit beim Medikamentenbezug"
Information der Gruppe Heilmittel: Die Unterschriftensammlung
läuft sehr gut. Die Proteste eines pensionierten Apothekers beeindrucken uns
wenig. Legen Sie daher noch einen Endspurt ein und senden Sie jeweils auf das
Wochenede alle Unterschriftenbogen in die Zentrale, damit wir Zwischenbilanz
ziehen können.
Die FMH informiert im Namen von Jacques de Haller über einen wichtigen
und symbolhaften Entscheid aus der laufenden Sommersession der eidgenössischen
Räte:
"Bei der
Beratung des neuen Medizinalberufegesetzes MedBG hat sich der Ständerat
vorgestern mit 21:17 Stimmen der Fassung des Nationalrates angeschlossen und
die Differenz in Art. 25 MedBG beseitigt. Er hat damit den Vorschlag der FMH
und der "blauen Berufe" definitiv angenommen. Es ging dabei darum, im
neuen Gesetz festzuschreiben, dass nur eine Berufsorganisation für die
Weiterbildung zuständig ist - konkret für die Ärzteschaft: die FMH. Das
Parlament hat nun also endgültig einer Regelung zugestimmt, die sowohl vom
Eidgenössischen Departement des Innern und seinem Vorsteher wie auch vom
Bundesamt für Gesundheit ausserordentlich heftig bestritten wurde. Letztere
waren der Ansicht, dass Konkurrenz in diesem Bereich die Qualität verbessern
würde. In Wirklichkeit existiert Konkurrenz unter den Weiterbildungsstätten
schon. Eine solche "Öffnung" hätte direkt ins Chaos geführt; vor
allem aber wäre es zu einer katastrophalem Schwächung unseres Berufsverbandes
gekommen, von dessen tragenden Säulen eine die Weiterbildung ist.
Dieser Entscheid
kam erst nach langem parlamentarischen Hin und Her zustande. Und: Er ist sicher
auch unserer intensiven Informationsarbeit in diesem Zusammenhang zu verdanken
- bzw. einem einmaligen Schulterschluss aller "blauen Berufe", der
sich in einem gemeinsamen
Communiqué manifestierte; einem Papier, das alle Mitglieder des National-
und des Ständerates anlässlich der Beratung auf ihren Pulten vorfanden, und
das wir auch Ihnen beilegen (siehe Beilage). Den im Protokoll nachzulesenden
Voten des Ständerates lässt sich entnehmen, dass unsere Argumente aus der
ausführlichen gemeinsamen Stellungnahme den einzelnen Mitgliedern
bei ihrer Meinungsbildung offensichtlich dienlich waren. Die letzten Differenzen
zwischen Nationalrat und Ständerat, die es noch zu bereinigen gilt, werden
der Verabschiedung des MedBG in dieser Session kaum entgegenstehen, so dass
wir mit einer raschen Inkraftsetzung des Gesetzes rechnen dürfen.
Doch diese konkrete
Ebene ist nur das eine. Das andere ist die übergeordnete Bedeutung des Ganzen:
Wir haben hier ein ganz wesentliches Element unserer künftigen kurz-, mittel-
und langfristigen Politik gewonnen. Aber darüber hinaus haben wir gegenüber dem
Departement und seinem Vorsteher, gegenüber dem BAG und auch gegenüber den
Parlamentarierinnen und Parlamentariern zeigen können, dass man uns auf
eidgenössischem Parkett weder als unbedeutend erachten noch geringschätzig
behandeln sollte - und dies ist für die Zukunft mindestens ebenso
wichtig!"
SD-Aerzte arbeiten generell billiger!
Philip Baumann, VR-Mitglied und Leiter von Newindex, der
Sammel- und Auswertungsstelle der Trustcenter-Daten sendet uns folgende
interessante Informationen:
1. Die Aussage ist klar, bekannt und mit den Zahlen von Santésuisse
belegt: je höher der Anteil der SD im Kanton, desto tiefer sind die gesamten
Medikamentenkosten der obligatorischen Krankenpflege-Versicherung. Die offiziellen
öffentlichen Zahlen finden Sie quartalsweise unter www.bag.admin.ch/kmt.
Medikamentenkosten1 2004.pdf
Medikamentenkosten2
2004.pdf
2. Was Santésuisse noch nicht publiziert hat, jedoch aus der Auswertung von
Newindex ersichtlich ist, ist die Tatsache, dass auch die Konsultationen bei
SD-Aerzten zwischen 10-20% tiefere Kosten auslösen, als bei nicht SD-Aerzten! Und das konstant über
alle Altersklassen und in allen Grundversorgerpraxen der Schweiz (welche einem
der 11 Trustcenter angeschlossen sind). Sobald diese Daten von Santésuisse
bestätigt sind, haben wir ein neues schlagendes SD-Argument!
Nachlese: Achtung Stadt-Zürcher
Kollegen: unsauberes Aerzterating auf dem Internet!
Offensichtlich haben sich einige Kollegen nach unserer Information
im Bulletin 45 bei zuri.net abgemeldet, was zu einem Briefwechsel
geführt hat. Ich möchte Ihnen die Argumentation für das anonyme Aerzterating
nicht vorenthalten. Nicht mehr gefunden habe ich den Schriftwechsel auf www.zuri.net, dafür gibt es neue
(natürlich anonyme) Beurteilungen, die offensichtlich die Folge meines Mails
vom 14.5.06 sind (zB die Beurteilungen vom 18.5.06 auf www.zuri.net/adr/6570/drmedgondini_fravi.htm). Das ganze ist völlig
absurd. Enge Kontrollen des eigenen Eintrags sind unbedingt nötig, die Abmeldung
würde ich dringend empfehlen.
Dr. med. Andreas Girr
Allgemeine Medizin FMH
Waldstr. 18
8132 Egg (ZH)
Tel. 044
984 01 11
Fax 044
984 27 51
Email andreas.girr@puure-huus.ch
Puurehusgruppe: Otto Frei, Andreas Girr,
Martin Jost, Martin Schneider, Josef Widler
Motto
des Tages:
Auf
Die Dauer hilft nur Power!
(Dr.
med. Hans-Ulrich Kull, Küsnacht)