Puurehuusgruppe   Info-Bulletin 40

 

 

 

Liebe Kollegen:

 

Nun ist in Lausanne also "Recht" gesprochen worden. Wir haben uns in der Puurehuusgruppe einige Gedanken dazu gemacht, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

 

 

 

Das Bundesgericht, die Verkörperung der Inkonstanz

 

Wir haben wieder erlebt, wie "kreativ" das Bundesgericht "Recht" spricht. Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes 1998 hat ein Apotheker das Bundesgericht angerufen, damals wurde seine Klage wegen mangelnder Legitimation abgewiesen. Nun, bei genau der gleichen Rechtslage wird eine Legitimation zur Beschwerde anerkannt und gleichzeitig das damalige Urteil untergraben. Wenn wir auf diese Weise Medizin betreiben würden, könnten wir uns der Schadenersatzklagen wohl nicht mehr erwehren. Das Bundesgericht erreicht aber mit dieser "stop and go"-Politik, dass jeder auf die Inkonstanz unseres höchsten Gerichtes spekuliert und jedes Urteil weiter gezogen wird in der Hoffnung, das Bundesgericht werde wohl wieder einen spektakulären Rechtsspruch erlassen, der einem ja vielleicht nützt. Das Bundesgericht muss wohl unterbeschäftigt sein: Es züchtet sich die Arbeit mit solchen inkonstanten und inkohärenten Urteilen geradezu selber.

 

 

 

What's new? Allgemein...

 

Eigentlich hat sich ja nach dem Bundesgerichtsurteil im Moment nichts verändert. Wir haben ja eigentlich erwartet, dass eine Verordnung der Gesundheitsdirektion nicht über ein gültiges Gesetz gestellt werden kann. Insofern ist das Problem ein Problem der Gesundheitsdirektion oder genauer von Frau Diener. Nachdem sich Frau Diener nach der zweiten Abstimmungsniederlage dem Volkswillen gebeugt hat und eine liberale Verordnung erliess, erwarten wir nun von ihr einen Gesetzesentwurf mit dem selben Inhalt. Sollte dieser nicht kommen, so müsste sich Frau Diener den Vorwurf gefallen lassen, absichtlich und wissentlich eine untaugliche Verordnung erstellt zu haben um den Volkswillen zu umschleichen.

 

 

 

... für die 87 Kollegen mit provisorischer Bewilligung

 

Ebenfalls ändert sich nichts an der provisorischen Bewilligung der 87 Kollegen in Zürich und Winterthur. Sie haben zwar von der GD eine Mitteilung erhalten, dass ihre Bewilligung widerrufen wird, sie werden aber von der AGZ im Kampf um die Erhaltung ihrer Bewilligung unterstützt. Wir erwarten, dass sich diese Kollegen nicht nur aktiv um ihre Bewilligung bemühen, sondern sich auch besonders aktiv am weiteren Kampf um die direkte Medikamentenabgabe hervortun!

 

 

 

... auf dem Lande

 

Achtung! Auch auf dem Lande können wir die Hände nicht in den Schoss legen. Das Bundesgerichtsurteil lässt nun nämlich wieder eine Stadt-Land-Bewilligungspraxis zu und erwähnt ausdrücklich, dass eine weitere Verfeinerung erfolgen sollte. Sprich Uster, Wetzikon, Dietikon usw. könnten wieder von einem Verbot bedroht werden!

 

Solidarität Stadt-Land ist also weiterhin gefragt. Wir von der Puurehuusgruppe zählen auf diese Solidarität und wir sind sicher, dass diese Solidarität entgegen anderslautenden Unkenrufen aus gewissen Ecken erneut und bedingungslos zum Tragen kommt, wenn wir in die dritte Schlacht steigen. Und diese kommt bestimmt.

 

 

 

Wie weiter? Gesundheitsdirektion...

 

Im Moment liegt der Ball wieder bei der GD. Sie muss zuhanden des Kantonsrates einen Gesetzesentwurf ausarbeiten, oder das neue Gesundheitsgesetz ohne gesetzliche Regelung portieren. Frau Diener hat bereits angekündigt, dass sie nochmals einen runden Tisch mit Apothekern und Aerzten einberufen will. Bisher sind diese Gespräche am runden Tisch immer gleich verlaufen: Die Apotheker haben keinen Millimeter nachgegeben und immer auf ihrer Maximalforderung beharrt. Wie überheblich sich dabei die Apotheker gebärden, lässt sich auch weiter unten ersehen.

 

 

 

... Aerzteschaft

 

Es ist schwierig zu sagen, wann der richtige Moment für eine Initiative unsererseits ist. Wenn wir diese jetzt lancieren, dann laufen wir Gefahr, dass der Kantonsrat sich zurücklehnt und das Resultat der Initiative abwartet. Bis zu dieser Abstimmung würde es wieder Jahre dauern. Vielleicht ist das Warten im Moment wirklich der schnellere Weg...

 

 

 

Die Ueberheblichkeit der Apotheker ist so sprichwörtlich wie ihre Preise...!

 

Es ist wirklich kaum zu glauben, aber wahr: 31 Apotheker haben im Dezember eine Eingabe gemacht und verlangen von der GD beim Bewilligungsverfahren für Praxisapotheken beigezogen zu werden. Sie verlangen also bei der gleichen Instanz, die Ihnen die Berufsbewilligung erteilt mitzureden über die Abgabe von Bewilligungen an Aerzte! Ein äusserst durchsichtiges Spiel um nicht zu sagen ein neuer billiger Trick um sich die Konkurrenz vom Leibe zu halten. In jedem anderen Wirtschaftszweig würde man eine solche Eingabe als Frechheit und Bevormundung der Bewilligungsinstanz brandmarken. Wir sind gespannt, ob sich die GD wirklich auf so durchsichtige Weise ans Gängelband nehmen lässt!

 

 

 

Inzwischen sind die 87 Aerzte mit provisorischer Bewilligung sowie die 700 mit hängigem Verfahren von der GD angeschrieben worden, damit sie sich zur Eingabe der Apotheke äussern können. Auch das ein etwas merkwürdiges Vorgehen. Sammelt die GD Ideen für die Beantwortung der Eingabe?!

 

Im weiteren sind wir der Meinung, dass man unbedingt wissen muss, welche Apotheker hinter dieser Eingabe stehen. Vielleicht will ja der eine oder andere Patient diesen Apothekern einige Fragen stellen...

 

Dr. Alain Rueff (Hirsch-Apotheke AG, Schaffhauserstr. 124, 8057 Zürich, Kreis 6)

Frank Jehle (Helvetiaplatz-Apotheke, Langer. 30, 8004 Zürich, Kreis 4)

Elisabeth Balogh (Werd Apotheke, Birmensdorferstr. 51, 8004 Zürich, Kreis 4)

Dr. Albert J. Ganz (Limmatplatz-Apotheke Limmatstr, 119, 8031 Zürich, Kreis 5)

Thomas Kappeler (Zweier-Apotheke, Birmensdorferstr. 155, 8003 Zürich, Kreis 3)

Dr. Christoph M. Hiltbrunner (Bären-Apotheke, Kalkbreitestr. 131, 8003 Zürich, Kreis 3)

Kathrin Korach (Apotheke Zur Bleiche, Bleicherweg 46, 8039 Zürich, Kreis 2)

Dr. Valeria Dura (Morgental-Apotheke, Albisstr. 44, 8038 Zürich, Kreis 2)

Hanspeter Flühmann (Apotheke Sammet, Bahnhofstr 106, 8021 Zürich, Kreis 1)

Dr. Lorenz Schmid (Fraumünster-Apotheke, Poststr. 6, 8001 Zürich, Kreis 1)

Daniel Hugentobler (Apotheke 12, Winterthurerstr. 524, 8051 Zürich, Kreis 12)

Barbara Sprenger (Waldmann Apotheke, Bahnhofstr. 50, 8600 Dübendorf)

Dr. Heinrich Hämmig (Markplatz-Apotheke, Querstr. 10, 8050 Zü­rich, Kreis 11)

Andreas Szeilö (Apotheke Affoltern, Wehntalerstr. 296, 8046 Zürich, Kreis 11)

Dr. Nicolas Simon (Rotbuch Apotheke, Röschibachstr. 72, 8037 Zürich, Kreis 10)

Gerald Weinbergen (Apotheke im Brühl AG, Regensdorferstr. 18, 8049 Zürich, Kreis 10)

Dr. Caspar Gattiker (Albis-Apotheke, Albisriederstr, 030, Postfach, 8047 Zürich, Kreis 9)

Dr. Pierre Leuenberger (Apotheke Schafroth am Lindenplatz, 8048 Zürich, Kreis 9)

Dr. Alessandro Frisullo (Apotheke Lilie-Zentrurn, Uitikonerstr. 9, 8952 Schlieren)

Brigitte Angstmann (Balgrist Apotheke, Forchstr. 331, 8008 Zürich, Kreis 8)

Corina Dora (Apotheke Höschgasse AG, Höschgasse 50, 8034 Zü­rich, Kreis 8)

Pierre Andre Jud (Feelgood's apotheke witikon, 8053 Zürich, Kreis 7)

Francisca Fröhlich (Klus-Apotheke, Hegibachstr. 102, 8032 Zürich, Kreis 7)

Karl Behrndt (Insel Apotheke AG, Hinterdorfstr. 1, 8405 Winterthur, Seen und Mattenbach)

Verena Gasser, (Bachtel-Apotheke, Wülflingerstr. 84, 8400 Winterthur, Kreis Veitheim)

Walter Meier (Schoental Apotheke, Agnesstr. 43, 8406 Winterthur, Kreis Töss)

Tu-Bi Pham (Töss-Apotheke, Zürcherstr. 180, 8406 Winterthur, Kreis Töss)

Dr. Uns Reinhard (Adler-Apotheke, Untertor 39, Postfach 8401 Winterthur, Kreis Altstadt)

Flavia Borsari (Neuwiesen Apotheke, Strickerstr. 3, 8400 Winterthur, Altstadt und Wülflingen)

Monika Tinner (Grüze-Apotheke, Rudolf-Diesel-Str. 19, 8404 Winterthur, Kreis Oberwinterthur)

Katharina Liechti (Oberi-Apotheke, Römerstr- 234» 8404 Winterthur, Kreis Oberwinterthur)

 

 

 

Wir brauchen Ihre Hilfe!

 

Wir müssen im Hinblick auf den nächsten Abstimmungskampf dringend versuchen unsere Adressdatei zu erweitern. Wer nicht informiert ist, kann auch nicht optimal mitkämpfen. Melden Sie uns Ihre Kollegen, die das Puurehuus noch nicht erhalten! Tragen Sie an Dienstplananlässen, Fortbildungen ect. Emailadressen zusammen. Das ist die Arbeit, die wir bereits jetzt als Vorbereitung auf die nächste Abstimmung verrichten können!

Denn es gilt weiterhin: NEIN@hin.ch !

 

 

 

 

Redaktion der 40. Ausgabe

 

Dr. med. Andreas Girr

Allgemeine Medizin FMH

Waldstr. 18

8132 Egg (ZH)

 

Tel: 01/984 01 11

Fax: 01/984 27 51

 

Email:andreas.girr@hin.ch

 

 

 

Puurehusgruppe:        Otto Frei, Andreas Girr, Martin Jost, Josef Widler

Informationen:              Urs Stoffel, Jürg Schwegler, Walter Grete

                                      Claudia Brenn, Werner Schneiter

 

 

 

 

Motto des Tages:

 

 

Der Floh macht Löwen mehr zu schaffen als Löwen dem Floh...