Aktionsgruppe www.puure-huus.ch Bulletin Nr. 45


 

 

 

Versuchen die Apotheker, das Volk erneut für dumm zu verkaufen?

 

Ein pensionierter Apotheker hat eine Stimmrechtsbeschwerde gegen unsere Initiative eingereicht. Der Titel unserer Initiative "Ja zur Wahlfreiheit beim Medikamentenbezug" soll "grob irreführend, tatsachenwidrig und suggestiv" sein. Wegen der Abhängigkeit zum Arzt, garantiere nur das Rezept die Wahlfreiheit, indem der Patient "Ort und Zeitpunkt des Medikamentenbezugs wählen, eine Zweitmeinung einholen oder auf eine Therapie verzichten kann".

 

Es ist bezeichnend, dass ein pensionierter Apotheker diese Beschwerde eingereicht hat. Ein Apotheker in der Praxis kann es sich kaum leisten, den mündigen Bürger als derart unselbstständig und dumm darzustellen. Nicht einmal die Apotheker werden an den manipulierbaren Patienten glauben, der zu allem nur ja und amen sagt. Der Inhalt der Beschwerde ist wie üblich an den Haaren herbei gezogen und im Rahmen einer Verzögerungs- und Obstruktionstaktik zu sehen, die System hat.

 

Wir sollten auch der Presse klar machen, dass dieser neuerliche juristische Vorstoss dem Volkswillen diametral entgegenläuft und nur darauf ausgerichtet ist, so lange wie möglich die eigene Stellung zu behaupten, auch wenn sie nicht von der Volksmehrheit getragen wird. Im Klartext: Es geht den Apothekern nicht um das Wohl des Patienten, sondern um die eigene Stellung.

 

Damit die Journalisten diesen Aspekt erfassen, möchten wir um möglichst viele Leserbriefe an die Zeitungen bitten. Die Emailadressen der Leserbriefseiten finden Sie unter www.puure-huus.ch/text/leserbriefadressen.html.

 

Lassen wir uns zwischenzeitlich nicht ablenken und sammeln wir fleissig weiter Unterschriften. Die Initiative soll so rasch als möglich eingereicht werden. Bitte beachten Sie: Wenn Sie selber Unterschriftenbogen drucken, dann müssen diese doppelseitig bedruckt werden!

 

 

 

Achtung: MWST für Gesundheitswesen steht in Bern zur Diskussion!

 

Bundesrat Merz sucht Lösungen um die Mehrwertssteuer zu vereinfachen. Das ist sicherlich ein Wunsch von vielen. Dass nun aber gemäss Vorschlag des damit beauftragten Spezialisten auch das Gesundheitswesen unter die MWST gestellt werden soll ist einfach grotesk. Wer bezahlt uns den administrativen Mehraufwand? Steigt der Taxpunkt bei Einführung einer MWST auf ärztlichen Leistungen entsprechend an, oder ist  Bern der Meinung, dass wir die Steuer selber bezahlen?

Die FMH wäre gut beraten, bereits jetzt das Vorhaben massiv zu bekämpfen. Weshalb sollen die Bauern steuerfrei bleiben und wir sollen neu bezahlen? Waren die Bauern bei der Demo auf dem Bundesplatz lauter? Und übrigens: eine MWST auf Medikamenten von 0.5% kann ja nur Beamte in Bern beschäftigen, einbringen tut sie sicher nichts. Die Abschaffung dieser Steuer wäre auch eine Vereinfachung...

 

 

 

Achtung Stadt-Zürcher Kollegen: unsauberes Aerzterating auf dem Internet!

 

Kollege Pierre Dinner teilt uns eine Blüte aus dem Internet mit. Im Zuri.net finden sie unter www.zuri.net/branchen/8512/arztpraxen.htm hunderte von Arztpraxen. Soweit so gut. Dass allerdings jedermann auch anonym eine Beurteilung über einen Arzt abgeben kann, ist unglaublich und führt zu haarsträubenden Einträgen! ZB: www.zuri.net/adr/6570/drmedgondini_fravi.htm.

 

Sollten Sie an diesem Zufallsrating keinen Gefallen finden, dann melden Sie sich ab unter info@zuri.net. Vielleicht schreiben Sie Zuri.net auch noch, was Sie davon halten und informieren Ihre Kollegen aus dem Dienstkreis. Genügend Abmeldungen werden auch Zuri.net zur Raison bringen...

 

 

 

Missbraucht HIN seine Monopolstellung?

 

Vor einigen Tagen  haben alle HIN-Abonnenten folgendes Mail erhalten:

 

Sehr geehrte HIN Abonnentin
Sehr geehrter HIN Abonnent

Tauchferien, Wanderferien, Badeferien in den Tropen - immer mehr
Personen reisen öfter und weiter. Auch wenn jede Reise gesundheitliche
Risiken birgt. Deshalb gehört der Besuch bei der Ärztin oder beim Arzt
zu einer gewissenhaften Reisevorbereitung. Es gilt abzuklären, ob für das
gewählte Reiseziel besondere Impfungen oder Medikamente empfohlen
werden und ob dort zurzeit epidemiologische Risiken bestehen.


Datenbanken von Spezialisten laufend aktualisiert

Als beratende Ärztin oder beratender Arzt sind Sie auf aktuelles
Fachwissen angewiesen. Und das bietet Ihnen Tropimed®. Die benutzer-
freundliche Datenbank existiert seit 1992. Sie enthält umfassende
medizinische Informationen über 228 Länder und wird von Spezialisten
im Gebiet der Tropen- und Reisemedizin laufend auf dem aktuellsten
Stand gehalten.

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Dieses Angebot gilt für Anmeldungen, die bis am 1. Juni 2006 bei HIN eintreffen.
Interessiert? Mehr Informationen finden Sie unter http://www.hin.ch/tropimed .

HIN bietet Ihnen HIN Tropimed in Zusammenarbeit mit der Firma Astral an.
Astral ist eine Tochterfirma der OFAC, der Berufsgenossenschaft der Schweizer
Apotheker. OFAC hat sich im Jahre 2003 der HIN-Plattform angeschlossen,
um die interprofessionelle Kooperation erleichtern und verbessern zu können.

Bei Fragen erreichen Sie uns unter 0848 830 740 (Mo-Fr von 8.00-18.00 Uhr)
oder info@hin.ch.

Freundliche Grüsse

HEALTH INFO NET AG, 8. Mai 2006

 

 

Die meisten von Ihnen werden wohl nicht bis zum Ende gelesen haben. Ich auch nicht. Kollege Andreas Jent hat fertig gelesen und bei HIN nachgefragt. Herr Emanuel Lorini der Firma HIN hat dazu folgendes geschrieben:

 

 

Sehr geehrter Dr. Jent

 

Besten Dank für Ihre offene Rückmeldung. 

 

Die Kooperation mit der OFAC bezweckt, dass zwischen den beiden Anbietern von

Dienstleistungen Brücken entstehen, die die Kommunikation zwischen Ärzten und

Apothekern ermöglichen. Das geht über den Austausch von verschlüsselten E-Mails

bis hin zu Informationsdiensten wie Tropimed. Wir sind der Meinung, dass Tro-

pimed für einen Teil unserer Kunden einen Mehrwert darstellt. Selbstverständ-

lich kann jeder selber entscheiden, ob dies so ist. Deshalb wollten wir die

Kosten für Tropimed auch nicht auf die Allgemeinheit unserer Kunden umlegen.

 

HIN ist keine politische Plattform. Wir sind aber von unseren Kunden und von

unserem Aktionariat her klar auf die Ärzteschaft ausgerichtet.

 

Safetravel ist übrigens vom denselben Anbietern wie Tropimed. Safetravel.ch

ist aber für den öffentlichen Zugriff konzipert und enthält weniger

Information über Medikation und Impfung. Für diese Art von Beratung gegenüber

den Patienten ist medizinisches Fachwissen gefragt.

 

Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen beantworten konnte.

 

freundliche Grüsse

E. Lorini

Leitung HIN eHealth-Plattform

 

 

Wenn HIN tatsächlich keine politische Plattform ist, weshalb versucht dann HIN die Kommunikation zwischen Aerzten und Apothekern zu ermöglichen? Und wenn das Mail nicht politisch motiviert ist, dann kann es sich ja eigentlich nur um eine kommerzielle Mitteilung handeln, also um nichts anderes als SPAM! Wollen wir, dass HIN, das vom Aktionariat her klar auf die Aerzteschaft ausgerichtet ist, in die Fussstapfen von Gratisprovidern steigt und sich neben unseren bescheidenen Mitgliederbeiträgen über Werbung finanziert?!

 

Leider ist es so, dass die Aerzte keine Alternative zu HIN und der ASAS-Verschlüsselungstechnologie haben. Wie sonst sollen wir unsere Praxisdaten an die Trustcenter leiten? Als Monopolbetrieb im Datentransfer der Medizinalbranche braucht es aber ein spezielles Fingerspitzengefühl, von dem HIN im vorliegenden Fall meines Erachtens nicht geleitet war.

 

Schliesslich noch folgendes Detail: Als wir zu Beginn unserer Arbeit 2001 bei HIN angefragt haben, ob es möglich sei die Emailadressen der Zürcher Aerzte zu erhalten, wurde unser Anliegen mit Verweis auf den Datenschutz abgelehnt. HIN macht es nun noch viel raffinierter, sie verteilt die Mitteilung der apothekerbeeinflussten OFAC gleich selber und kassiert dabei sicher Geld.

 

Da HIN gesamtschweizerisch auf dem Markt ist und mit der FMH nahe zusammenarbeitet, fordere ich die FMH auf zu intervenieren und weitere ähnliche Vorkommnisse zu unterbinden.

 

Teilen Sie doch Ihre Meinung zum Mail von HIN und zur Antwort an Kollegen Jent direkt Herrn Lorini mit, er ist sicher an Rückmeldungen interessiert. emanuel.lorini@hin.ch

 

 

 

Redaktion der 45. Ausgabe

 

 

Dr. med. Andreas Girr

Allgemeine Medizin FMH

Waldstr. 18

8132 Egg (ZH)

 

Tel.   044 984 01 11

Fax   044 984 27 51

 

Mail  andreas.girr@puure-huus.ch

 

 

 

Puurehusgruppe: Otto Frei, Andreas Girr, Martin Jost, Martin Schneider, Josef Widler

 

 

 

Motto des Tages:

 

Man muss gut überlegen, was man haben will.

Es könnte passieren, dass man es bekommt!