Ziel erreicht – Patient
gesund und munter entlassen
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von
Werner Schneiter, Mitglied der Politgruppe der AGZ und Gast im Puure-Huus
Anfangs August 2001 trafen sich vier Hausärzte mit
eigener Praxis in einem Landgasthof im Zürcher Oberland mit Namen: Puurehuus
! Sie sassen und redeten zusammen, nicht um einen Aufstand vor-zubereiten, sondern um weiteren Aktionen des Staates, einiger
Politiker, der Apotheker, die – einmal mehr – gegen den freien Arztberuf
gerichtet waren, entgegenzutreten.
Am 23. September 2011, also 10 (zehn) Jahre später, entfällt mit dem Entscheid des
Bundesgerichtes, welcher der Zürcher Bevölkerung die Wahlfreiheit beim
Medikamentenbezug sichert, der Hauptzweck der Aktionsgruppe. Das iuristische Geplänkel dauert zwar noch weiter an, die ärtzliche Medikamentenabgabe wurde
aber (endlich) per 1.5.12 im ganzen Kanton Zürich eingeführt. Das ist das
Ergebnis eines hartnäckigen, auch trotz Anfeindungen nicht nachlassenden
Einsatzes eines Teiles der freien Ärzteschaft. Die Aktionsgruppe Puure-Huus war dabei für
viele Massnahmen Hauptakteurin und Kämpferin an vorderster Front. Sie und
Andreas Girr, der unbeugsame Macher und Motivator
verdienen eine standing ovation.
Die „never ending story“ hat also, nach
vielen Wirren, nach Ups und Downs,
nach teuren Kampagnen, nach juristischen Unterzügen der Apotheker, nach
unverständlichen Urteilen von Richtern, nach ebensolchen Verhaltensweisen von
Ämtern, zu einem Happy End gefunden. Oder doch noch nicht?
Es ist nicht sicher, dass die Gegner dieser
patientenfreundlichen Entwicklung endlich Ruhe geben. Gerhard Kocher, Doktor
der Staats- und Wirtschaftwissenschaften, schreibt in der Schweizerischen Ärztezeitung
(38/2011 Seite 1466), über "die Gründe der Kostenexplosion im
Gesundheitswesen". Er behauptet dort wider besseres Wissen, dass die Selbstdispensation
einer dieser Gründe sei. Er versteigt sich sogar dazu, diese als "Umsatzbolzerei" zu bezeichnen.
Darum:
Hütet Euch, seid weiterhin wachsam, in Sachen Wahlfreiheit und betreffend
weiteren, die freie Ärzteschaft bedrohenden Ideen. Welche Wirkungen z.B. DRG
und eine Einheitskasse auf die Arztpraxen haben werden ist unter Aerzten und
Gesundheitspolitikern höchst umstritten. Persönlichkeiten, welche Klartext
reden wird es immer wieder brauchen. Das Puure-Huus
stellt diesen ein Forum zur Verfügung.
Damit die Aktionsgruppe weiter leben kann, möglichst
mit dem bisherigen „Personal“ unter bisheriger Führung, braucht es Geld. Es ist
niemandem mehr zumutbar, ohne angemessene Entschädigung für unsere Sache zu
kämpfen. Die Auslagen wurden – u.a. durch Zuwendungen
der AGZ – gedeckt. Nicht jedoch der Zeitaufwand für die Recherchen und die
Redaktion der Bulletins und Flash’s. Das muss sich ändern.
Das Puure-Huus-Bulletin geht an 7'000 (!) Adressen. 5'000
davon sind Treffer. Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv und anerkennend
im Grundton: Die Arbeit des Puure-Huuses ist
notwendig.
Die
Aktionsgruppe will es nun wissen. Wir
ersuchen alle
Leser, also auch die Kollegen der
spezialisierten Fachgesellschaften und die Spitalärzte, insbesondere
aber alle selbstdispensierenden Ärzte in der Stadt und auf dem Land,
Solidarität mit dem Puure-Huus zu zeigen. Die Ärzte der
Landgemeinden des Kt Zürich, obwohl selber nicht betroffen,
haben immer wesentlich die Ärzte in den Städten Zürich und Winterthur
unterstützt. Unterstützen Sie nun das Puure-Huus und spenden Sie Fr. 20.-!
Fr. 20.- sind die Hälfte einer Parkbusse, dafür erhält man gerade mal 4 Kaffees, soviel kostet eine kleine Tube Voltaren.
Um die Höhe der Spende kann es also nicht gehen, nur um eine konsequente
Haltung, wenn man die Tätigkeit der Aktionsgruppe schätzt und sie für nützlich hält.
Wie? Durch Überweisung auf das Konto ZKB 80-151-4
Puurehuus CH40 0070 0113 5000 6233 7 oder ein Nötli
im Couvert an Dr. med. A. Girr, Waldstr. 18, 8132 Egg. Die Spender werden auf
der Homepage aufgelistet. Je nach Ergebnis wird die Aktionsgruppe weiter
bestehen, weiter das Gesundheitswesen scharf beobachten und kritisch kommentieren,
oder sie wird begraben und wir feiern
eine schlichte Abdankung im Landgasthof Puurehuus. Den Totengesang
in Anlehnung an "die zehn kleinen Negerlein" hören Sie hier,
den Text lesen Sie hier.
Die Puure-Hüsler Andreas
Girr, Martin Jost, Martin Schneider, Bernhard Sorg und Josef Widler sind gespannt, was dieser Aufruf bewirkt. Unabhängig
davon danken sie für das Interesse, für die Beiträge, für die aufmunternden Reaktionen und auch
für die Kritik, welche die Aktionen und das Bulletin qualitativ verbessert und
die Tonalität oft etwas weicher gespült haben.
Wermatswil und Zürich, im August 2012