Aktionsgruppe www.puure-huus.ch Bulletin Nr. 51


 

 

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

Und wieder ist Wahltag, diesmal in Bern. Nicht nur Zahltag, auch „Qual der Wahl“-Tag. Wir stellen Ihnen wieder die eigenen Kandidaten und die langjährig ärztefreundlich politisierenden Kandidaten vor. Schliesslich haben wir noch eine Umfrage bei den Ständeratskandidaten gemacht.

Wir sind der Ansicht, dass nur schon aus Kollegialität unsere eigenen Kandidaten auf jeden unserer Wahlzettel gehören. Ebenso können wir durch die Wahl von ärztefreundlich gesinnten Kandidaten unsere Interessensvertretung verbessern. Wollen Sie das politische Profil eines Kandidaten kennen lernen und es mit ihrem eigenen vergleichen? Besuchen Sie www.smartvote.ch, es lohnt sich!

 

 

 

 

Nationalratskandidaten:

 

Eigene Kandidaten

 

Dr. med. Oskar Denzler, FDP Kantonsrat, FMH Allgemeine Medizin, Winterthur

Dr. med. Josef Widler, CVP Gemeinderat, FMH Allgemeine Medizin, Zürich

Dr. med. David Winizki, AL, FMH Allgemeine Medizin, Zürich

 

Aerztefreundliche Kandidaten

 

Doris Fiala, FDP Gemeinderätin

Therese Weber, SVP Kantonsrätin

 

Die AGZ hat unter den neuen Kandidaten der Parteien zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen eine Umfrage gemacht. Die Antworten finden sie hier.

 

 

 

 

Ständeratskandidaten:

 

Eigener Kandidat

 

Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, FDP Nationalrat, FMH Sozial und Präventivmedizin, Zürich.

 

Uebrige Kandidaten

 

Wir haben den übrigen Kandidaten einen Fragebogen zukommen lassen. Die detaillierten Antworten finden sie hier. Nur die Frage „Sind sie dafür, dass die Patienten frei wählen können, wo sie ihre Medikamente beziehen wollen (in der Apotheke, beim Arzt, über das Internet, über den Versandhandel, ect) hat zu wirklich abweichenden Antworten geführt, die für die frei praktizierenden Aerzte sehr entscheidend sind.

 

Ruedi Aeschbacher, EVP    Herr Aeschbacher befürwortet einen Bezug der Medikamente über Arzt und Apotheker, aber nicht über den Versandhandel und das Internet.

Verena Diener, Grünliberale  Frau Diener ist gegen die Selbstdispensation „die Medikamentenabgabe muss die  Versorgungssicherheit via Apothekernetz mitberücksichtigen“

Chantal Galladé, SP,              Frau Galladé ist gegen die Selbstdispensation „die Beratung in der Apotheke ist wichtig“

Ueli Maurer, SVP                    Herr Maurer befürwortet einen Bezug der Medikamente über Arzt und Apotheker, aber nicht über den Versandhandel und das Internet.

Kathy Riklin, CVP                   Frau Ricklin ist weder für noch gegen die Selbstdispensation. Sie findet aber eine „absolut freie Medikamentenbezugswahl problematisch“

Niklaus Scherr, AL                 keine Antwort auf Fragen

Daniel Vischer, GP                 keine Antwort auf Fragen

Markus Wäfler, EDU               keine Antwort auf Fragen

 

Wir alle kennen die ärzteverachtende Einstellung von Frau Diener sehr genau. Oberste Priorität für die Aezteschaft hat daher, die Wahl von Frau Diener in den Ständerat zu verhindern! Helfen Sie mit, indem Sie den Flyer „Diener dient Zürich nicht“ ausdrucken und in der Praxis aufhängen!

 

 

 

 

Der TPW im Kt Zürich: ab 1.1.2008 noch 89 Rappen…

 

Montag 24.9.07: Die Delegierten der AGZ treffen sich einer ausserordentlichen Sitzung, an der auch über das weitere Vorgehen bezüglich TPW entschieden wird. Wir erinnern uns: Wir haben vor einem Jahr mit den KK die LEIKOV (Leistungs- und Kostenvereinbarung) abgeschlossen. Darin ist ein Wachstumsfaktor vereinbart, der jährlich an verschiedene Gegebenheiten angepasst wird. Im 2007 wurde ein Wachstumskorridor von 3.41% +/-1.5% ausgehandelt. Das heisst: Kantone mit 1.91-4.91% Wachstum werden nicht korrigiert, diejenigen darunter angehoben, diejenigen darüber gesenkt. Aufgrund der Daten im vergangenen Jahr wird 2008 ein Kanton angehoben (Wallis) und drei Kantone werden gesenkt, darunter Zürich. Wir haben es in Zürich auf eine Kostensteigerung von 5.21% gebracht bei einer durchschnittlichen Steigerung in der Schweiz von 3.58%.

Unser Präsident Urs Stoffel zeigt an der Versammlung Grafiken von Kostenentwicklungen. Die Situation ist komplex, es lässt sich aber sicher sagen, dass alle Fachgruppen zur Steigerung beigetragen haben. Ebenso ist gut ersichtlich, dass jede Taxpunktsenkung in den letzten Jahren reflexartig durch eine Mengenausweitung weitgehend kompensiert wurde. Wenn wir weiterhin den Verdienstausfall so zu kompensieren versuchen, werden wir auch weiterhin regelmässig gemassregelt…

Die Delegiertenversammlung schluckt mangels besserer Alternativen schliesslich die Kröte und stimmt der Taxpunktsenkung mit 45 gegen 5 Stimmen ohne Enthaltungen zu.

 

Liebe Kollegen: Ich höre Sie schimpfen über die Unfähigkeit unserer Standesvertreter. Nur: an dieser Versammlung ging es lediglich darum, das vertraglich festgesetzte Procedere abzusegnen. Das ist keine politische sondern viel mehr eine buchhalterische Arbeit.

Sie fragen mich: Was müssen wir tun, damit wir ein unserer Ausbildung und unserem Engagement angepasstes, würdiges Einkommen erhalten, wie dies mehrfach speziell den Grundversorgern versprochen wurde und was, damit wir nach 30 Jahren einen Teuerungsausgleich erhalten? Ich sage Ihnen, wir müssen endlich erwachen und politisch aktiv werden. Das bedeutet, dass wir auch Optionen wie Demonstrationen, Streiks und ziviler Ungehorsam in Betracht ziehen müssen. Das heisst aber vor allem persönliches Engagement, Mehrarbeit und besserer Zusammenhalt innerhalb der Aerzteschaft. Haben Sie jemals in einer Apothekerzeitung kritische Worte gegen Kollegen gelesen? Warum nur zerfleischen sich die Aerzte gegenseitig öffentlich im gelben Heft?!

 

Dr. Montgomery berichtete vor einem Jahr an einem Anlass der AGZ und der Alumni über den Aerztestreik in Deutschland. Seine wichtigste Aussage war: Der Protest muss von der Basis ausgehen und kann dann vom Vorstand gelenkt werden. Liebe Kollegen – ich spüre nichts von einem ernst gemeinten Protest der Basis, solange der Hörsaal bei solchen Anlässen nur halbvoll ist! Die Faust im Sack reicht bei weitem nicht aus, da muss man sich doch deutlich mehr bewegen. Also nicht über die unfähigen Standesvertreter schimpfen, sondern endlich mit dem eisernen Besen vor der eigenen Türe zu wischen beginnen! Wer die standespolitische Arbeit sucht, wird sie zu Hauf finden!

 

 

 

 

Redaktion der 51. Ausgabe

 

 

Dr. med. Andreas Girr

Allgemeine Medizin FMH

Waldstr. 18

8132 Egg (ZH)

 

Tel.   044 984 01 11

Fax   044 984 27 51

 

Email andreas.girr@puure-huus.ch

 

 

 

 

Puure-Huus Gruppe: Otto Frei, Andreas Girr, Martin Jost, Martin Schneider, Josef Widler

 

 

 

 

Motto des Tages:

 

Fragen sind nie indiskret,

Antworten bisweilen.